Im Februar 2018 nutzt der Projektleiter der Stiftung UGK die Begleitung seines Enkels, der für seine Maturarbeit in der Cooperativa Estrella Polar Material sammelt, um nach el Mirador zu wandern. Praktische Feldarbeit ist sowohl für Projektmanagement wie akademische Studien eine wichtige Grundlage. In diesem Fall geht es darum zu erleben, welche Anstrengung es für die Bevölkerung des Weilers bedeutet, in die Nachbargemeinde Estrella Polar zu gelangen – und dann wieder den Aufstieg zurück nach Hause auf sich zu nehmen.

 

Es hat tagelang geregnet, und der Pfad gleicht einem Schlammbett, wo nicht rutschige Felsen zu überwinden sind. Einheimische überholen uns oder kreuzen unseren Weg, oft schwer beladen. Ein Maultier stürzt und muss wieder auf die Beine gebracht werden. Wenn wir in die Gesichter der Menschen schauen, sehen wir weder Traurigkeit noch Missmut, allenfalls Müdigkeit. Alle grüssen uns mit einem freundlichen Lächeln.

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Der Aufstieg geht nach einem sehr steilen Wegstück kurz vor dem höchsten Punkt der Hauptsteigung zu Ende. Es fehlen noch rund vier Kilometer bis zum Ziel, das wir heute bestimmt nicht erreichen werden – schon gar nicht, wenn wir die Nacht in der Estrella Polar verbringen wollen. Es ist klar: der Wunsch nach einer Verbesserung des Weges ist mehr als berechtigt.

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​In den folgenden Monaten geht der regelmässige Austausch von Mitteilungen mit Horténico, dem Vizepräsidenten der Cooperativa Estrella Polar, weiter. Er ist nicht nur ein ausserordentlich aktives Mitglied der Cooperativa, sondern auch COCODE von el Mirador, Vertreter einer lokalen Kommission, welche sich um alle Fragen der Dorfentwicklung kümmert. Er schickt Fotografien, welche zeigen, wie die Männer des Ortes während des ganzen Jahres mit einfachsten Mitteln für den Unterhalt des Pfades sorgen. Sie sind alle bereit, ein Projekt tatkräftig zu unterstützen.

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​September 2018. Während seines nächsten Aufenthaltes trifft der Projektleiter der Stiftung UGK in Begleitung Horténicos und eines Technikers der Fedecocagua den Bürgermeister des Distriktes Chajul, der 2014 bereits das Schulprojekt unterstützt hat. Die Stiftung UGK kann für eine Verbesserung des Pfades  10'000 $ zur Verfügung stellen, wenn der Staat sich mit mindestens ebenso viel Geld am Projekt beteiligt. Der Bürgermeister ist mit diesem Plan einverstanden und so wird wenig später ein Vertrag mit fünf Partnern unterschrieben: der Stiftung UGK / Fedecocagua, dem externen Spender, dem Bürgermeister des Distriktes Chajul, der Dorfgemeinschaft von el Mirador und der Cooperativa Estrella Polar.

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Allen ist klar, dass es mit lediglich 20'000 $ keine ausgebaute Strasse geben wird, dass es nur möglich sein wird, den Pfad so zu verbessern, dass der Auf- und Abstieg weniger Probleme verursacht. Ziel ist es also, den Pfad zu einer Piste auszubauen, was bereits ein wesentlicher Fortschritt ist.

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